Leitfaden zu SQL Server Lizenzmodellen und -optionen

Die Wahl des richtigen Lizenzmodells für Microsoft SQL Server gehört zu den wichtigsten Entscheidungen bei der Planung einer Implementierung. Eine passende Lizenzierung garantiert Kosteneffizienz, zukünftige Skalierbarkeit und die rechtliche Konformität bei der Softwarenutzung. Umgekehrt kann eine falsche Wahl zu unnötigen Ausgaben oder Verstößen gegen die Lizenzrichtlinien führen.

Microsoft SQL Server bietet hauptsächlich zwei Lizenzierungsmodelle, die Organisationen je nach ihren Anforderungen berücksichtigen sollten:

  1. Lizenz pro Kern (Core)
  2. Serverlizenz + CAL (Client Access License)

Im Folgenden werden wir jedes Modell im Detail untersuchen – seine Merkmale, Vorteile, Einschränkungen und empfohlene Einsatzszenarien. Außerdem gehen wir auf einige allgemeine Regeln zur Wahl zwischen den Modellen ein, vergleichen ihre Anwendung in den verschiedenen Editionen (Standard vs. Enterprise), weisen auf häufige Fehler hin, die es zu vermeiden gilt, und geben praktische Beispiele, wie man Lizenzen in unterschiedlichen Situationen berechnet.

SQL Server-ModelleSQL Server-Modelle

Lizenz pro Kern (Core)

Im Kernlizenzierungsmodell basiert die Lizenz auf der Verarbeitungskapazität des Servers. Das bedeutet, dass alle physischen Kerne der Maschine, auf der SQL Server ausgeführt wird, lizenziert werden müssen. Microsoft legt ein Minimum von 4 Kernen pro Server (oder pro physischem Prozessor) fest, auch wenn der Prozessor weniger als 4 Kerne hat. In der Praxis werden SQL-Server-Lizenzen in Paketen verkauft, die jeweils 2 Kerne abdecken, sodass sie immer paarweise erworben werden.

Der große Vorteil der Lizenzierung pro Kern ist, dass keine zusätzlichen CALs (Clientzugriffslizenzen) erforderlich sind. Dies ermöglicht es einer unbegrenzten Anzahl von Benutzern oder Geräten, sich mit dem SQL-Server zu verbinden – sei es innerhalb der Organisation oder extern (z. B. öffentlich zugängliche Webanwendungen) –, ohne jeden einzelnen separat lizenzieren zu müssen. Aus diesem Grund ist das Kernmodell ideal für Szenarien, in denen:

  • Die Anzahl der Benutzer oder Geräte, die auf die Datenbank zugreifen, hoch, schwer genau zu bestimmen oder ständig wachsend ist.
  • Virtualisierte oder Cloud-Umgebungen mit mehreren SQL-Server-Instanzen genutzt werden, in denen die Verwaltung von CALs für jede Instanz oder jeden Benutzer kompliziert oder teuer wäre.
  • Maximale Flexibilität und Skalierbarkeit beim Zugriff erforderlich sind, zum Beispiel bei groß angelegten Unternehmensanwendungen oder Online-Diensten für Kunden.

Bei der Kernlizenzierung besteht die Hauptaufgabe darin, die Hardwarekapazität korrekt abzudecken. Alle physischen Kerne, die dem SQL Server gewidmet sind, müssen lizenziert werden. Wenn ein Server beispielsweise 8 physische Kerne hat, müssen für diese 8 Kerne Lizenzen erworben werden (was 4 Paketen à 2 Kernen entspricht). Auch wenn die tatsächliche Arbeitslast gering ist, verlangt Microsoft, dass die gesamte Kapazität des Servers oder der zugewiesenen virtuellen Maschine lizenziert wird.

Dieses Lizenzmodell wird in der Regel für mittlere und große Unternehmen empfohlen, insbesondere für solche, die:

  • Hunderte oder Tausende von Mitarbeitern und Geräten haben, die auf die Daten zugreifen.
  • SQL-Server-basierte Dienste für externe Benutzer (Kunden, Öffentlichkeit) anbieten, bei denen es nicht praktikabel wäre, für jede Person eine CAL zu erwerben.
  • Dynamische oder elastische Infrastrukturen (z. B. in der Cloud) nutzen, in denen die Anzahl der Instanzen oder Benutzer erheblich variieren kann.

Zusammenfassend bietet die Kernlizenzierung Einfachheit beim Zugriffskontrollmanagement (da keine Benutzer oder Geräte gezählt werden müssen) und unbegrenzte Skalierbarkeit bei Clientverbindungen. Im Gegenzug kann sie in kleinen Umgebungen teurer sein, da mindestens 4 Kerne lizenziert werden müssen, auch wenn die Datenbank nur wenige Benutzer hat. Daher ist es entscheidend zu bewerten, ob sich die Investition in Anbetracht der aktuellen und zukünftigen Benutzerzahl lohnt, bevor man sich für dieses Modell entscheidet.

Serverlizenz + CAL

Das Modell Server + CAL (Client Access License oder Clientzugriffslizenz) basiert auf zwei Komponenten:

  1. Serverlizenz: Eine Lizenz für die Installation der SQL-Server-Software auf einem Server (physisch oder virtuell). Diese Lizenz gewährt das Recht, die Software auf diesem Server auszuführen.
  2. Zugriffslizenzen (CALs): Für jeden Benutzer oder jedes Gerät, das sich mit dem SQL Server verbindet, wird eine CAL benötigt. Das heißt, jede Person, die die Datenbank nutzt, oder jedes Gerät, von dem aus auf sie zugegriffen wird, muss durch eine Zugriffslizenz abgedeckt sein.

In diesem Modell wird zunächst der Server selbst lizenziert, und anschließend werden die erforderlichen CALs je nach Anzahl der Benutzer oder Geräte erworben. Wenn zum Beispiel 10 Mitarbeiter die Datenbank nutzen, kauft man 1 SQL-Server-Lizenz (für den Server) und 10 entsprechende CALs (eine pro Mitarbeiter oder pro genutztem Gerät, je nach Art der gewählten CAL).

Was genau ist eine CAL?

Eine CAL ist keine Software, die installiert wird, sondern eine rechtliche Berechtigung, um auf die SQL-Server-Dienste zuzugreifen. Sie verleiht keine Installationsrechte, sondern erlaubt einem Benutzer oder Gerät, sich mit der lizenzierten SQL-Server-Instanz zu verbinden. Es gibt zwei Arten von CALs:

  • User CAL: Lizenziert eine bestimmte Person (namentlicher Benutzer). Dieser Benutzer kann sich von jedem Gerät aus verbinden, aber die Lizenz ist individuell.
  • Device CAL: Lizenziert ein bestimmtes Gerät (z. B. einen PC, Laptop oder ein spezielles Terminal). Jeder Benutzer kann dieses lizenzierte Gerät verwenden, um auf den SQL Server zuzugreifen.

Die Wahl zwischen User CAL oder Device CAL

Die Wahl zwischen User CAL oder Device CAL hängt davon ab, wie die Organisation SQL Server nutzt. Zum Beispiel:

  • Wenn Mitarbeiter normalerweise von mehreren Geräten auf den Server zugreifen (z. B. Büro-PC, Laptop und Smartphone), ist eine User CAL pro Mitarbeiter sinnvoller. So kann jeder Benutzer mehrere Geräte mit derselben Lizenz verwenden.
  • Wenn es hingegen gemeinsame Arbeitsplätze gibt (z. B. mehrere Schichtarbeiter nutzen denselben Computer), ist es effizienter, eine Device CAL für jedes Gerät zu erwerben, sodass jede Person an diesem Arbeitsplatz abgedeckt ist.

Das Modell Server + CAL ist in der Regel die kostengünstigste Lösung für kleine und mittelgroße Organisationen mit einer relativ geringen, stabilen oder vorhersehbaren Benutzerzahl. Einige Merkmale dieses Modells sind:

  • Niedrige Anfangskosten und Zahlung je nach tatsächlicher Nutzung: Die Serverlizenz (in der Standard-Edition) hat einen erschwinglichen Festpreis, und die CALs werden nur für die tatsächliche Anzahl der Benutzer oder Geräte erworben, die sich verbinden. Dadurch vermeidet man Zahlungen für ungenutzte Kapazität; wenn beispielsweise nur 5 Personen die Datenbank nutzen, werden 5 CALs (zusätzlich zur Serverlizenz) gekauft und sonst nichts.
  • Geeignet für kontrollierte Umgebungen: Ideal in Szenarien, in denen genau bekannt ist, wer (oder welche Geräte) eine Verbindung herstellt, wie z. B. interne Anwendungen eines kleinen Unternehmens oder Abteilungssysteme mit begrenzten Benutzern.

Wichtige Überlegungen

Es gibt jedoch einige wichtige Überlegungen, die zu beachten sind:

  • Benutzerwachstum: Wenn das Unternehmen wächst und viele neue Benutzer hinzukommen, müssen zusätzliche CALs für jeden einzelnen gekauft werden. Ein System mit heute 20 Benutzern, das in ein oder zwei Jahren vielleicht 100 haben könnte, wäre möglicherweise von Anfang an mit dem Kernlizenzmodell kostengünstiger gewesen. Daher sollte bei Prognosen über ein schnelles Wachstum die Kernlizenzierung in Betracht gezogen werden.
  • Indirekte Benutzer: Jeder Benutzer oder jedes Gerät, das direkt oder indirekt auf den SQL Server zugreift, benötigt in diesem Modell eine CAL. Dazu gehören Szenarien des „multiplexierten Zugriffs“ (z. B. wenn mehrere Benutzer über eine Zwischenanwendung oder ein Dienstkonto auf die Datenbank zugreifen). Es reicht nicht aus, nur die Anwendung zu lizenzieren; jeder Endbenutzer, der Anfragen an den Server stellt, muss durch seine CAL abgedeckt sein.

Zusammenfassend ist Server + CAL ein kostengünstiges und handhabbares Modell, wenn die Anzahl der Benutzer/Geräte begrenzt und bekannt ist. Es wird nur für den tatsächlich erforderlichen Clientzugriff gezahlt. Wenn die Umgebung jedoch stark wächst oder die Benutzer sehr zahlreich sind (oder überwiegend extern zur Organisation gehören), verliert dieses Modell seine wirtschaftliche und administrative Tragfähigkeit, und in solchen Fällen ist es besser, auf die Kernlizenzierung umzusteigen.

SQL Server Standard

Die Edition SQL Server Standard ist die Version, die auf allgemeine geschäftliche Anforderungen ausgerichtet ist. Sie bietet die meisten Datenbankfunktionen, die Unternehmensanwendungen benötigen, einschließlich Analyse- und Reporting-Funktionen. In Bezug auf die Lizenzierung bietet SQL Server Standard Flexibilität, da er sowohl pro Kern als auch mit dem Modell Server + CAL lizenziert werden kann – je nach Kundenwahl.

Das bedeutet, dass ein kleines Unternehmen eine Standard-Serverlizenz und ein Set von CALs kaufen kann, wenn es passt, während ein größeres Unternehmen oder eines mit Wachstumsperspektiven sich für Kernlizenzen der Standard-Edition entscheiden kann, um sich nicht um die Anzahl der Benutzer kümmern zu müssen. Beide Ansätze sind mit SQL Server Standard gültig und ermöglichen, die Ausgaben an die tatsächliche Nutzung anzupassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass SQL Server Standard einige technische Grenzen hat, die seinen Einsatz in mittelgroßen Szenarien definieren. Zum Beispiel unterstützt er maximal 24 CPU-Kerne pro Instanz (wenn der physische Server mehr hat, kann die Standard-Instanz trotzdem nur 24 nutzen). Diese Beschränkungen stehen nicht im Zusammenhang mit der Lizenzierung selbst, sondern mit der Produktkapazität. Sie bedeuten jedoch, dass, wenn Ihre Arbeitslast das übersteigt, was Standard bewältigen kann, wahrscheinlich die Enterprise-Edition in Betracht gezogen werden muss.

Zusammenfassend ist SQL Server Standard oft die Standardwahl für viele Umgebungen, da er ein gutes Gleichgewicht zwischen Funktionen und Kosten bietet. Da er sowohl über CALs als auch über Kerne lizenziert werden kann, ist er sowohl in kleinen Umgebungen (wo es nur wenige CALs gibt) als auch in größeren Implementierungen (wo die Kernlizenzierung vorteilhaft ist) kosteneffizient. Wenn jedoch Anforderungen an Leistung, Skalierbarkeit oder spezielle Funktionen über das hinausgehen, was Standard bietet — beispielsweise mehr als 24 Verarbeitungskerne oder erweiterte Hochverfügbarkeitsfunktionen —, ist es an der Zeit, die Enterprise-Edition zu prüfen.

SQL Server-OptionenSQL Server-Optionen

SQL Server Enterprise

Die Edition SQL Server Enterprise ist die höchstrangige Version, entwickelt für kritische Anwendungen, hohe Arbeitslasten und groß angelegte Umgebungen. Sie enthält alle Funktionen der Standard-Edition und ergänzt sie um eine Reihe erweiterter Merkmale in den Bereichen Sicherheit, Leistung und Verfügbarkeit. Beispielsweise umfasst Enterprise erweiterte Sicherheitstools (Datenverschlüsselung, detaillierte Audits) und Hochverfügbarkeitsfunktionen (Online-Wiederherstellung usw.) sowie die Aufhebung der in Standard vorhandenen Ressourcenbeschränkungen. Enterprise legt kein Limit für die Anzahl der CPU-Kerne fest, die eine Instanz nutzen kann, und unterstützt deutlich mehr Speicher sowie eine größere Datenbankgröße als Standard.

In Bezug auf die Lizenzierung ist SQL Server Enterprise nur im Kernlizenzmodell verfügbar. Die Option Server + CAL gibt es für diese Edition nicht. Das bedeutet, dass jede Enterprise-Implementierung die Lizenzierung aller Kerne des Servers (oder der Server), auf dem sie ausgeführt wird, erfordert. Auch wenn dies auf den ersten Blick als Nachteil erscheinen mag, entspricht es der erwarteten Nutzung von Enterprise: Es wird in der Regel in Umgebungen eingesetzt, in denen die Benutzerzahl sehr hoch ist oder leistungsstarke Hardware verwendet wird. Eine Lizenzierung über CAL wäre dort unpraktisch oder gar unmöglich (z. B. bei Anwendungen für externe Kunden).

Ein wesentlicher Vorteil der Enterprise-Kernlizenzierung besteht darin, dass, wenn alle physischen Kerne eines Host-Servers lizenziert sind, das Recht besteht, eine unbegrenzte Anzahl virtueller Instanzen von SQL Server Enterprise auf demselben Host auszuführen. Mit anderen Worten: Mit Enterprise und der Abdeckung der gesamten Hardware können Sie beliebig viele virtuelle Maschinen mit SQL Server auf diesem Server erstellen, ohne zusätzliche Lizenzen für jede VM erwerben zu müssen. Dies ist besonders wertvoll in virtualisierten Rechenzentren oder privaten Cloud-Umgebungen, da mit einer einzigen Investition in Lizenzen Dutzende isolierter Instanzen betrieben werden können.

Aufgrund der hohen Kosten richtet sich Enterprise an Organisationen, bei denen sich die Investition durch die Kritikalität der Anwendungen oder das Datenvolumen rechtfertigt. Große Unternehmen, Banken, multinationale Konzerne oder staatliche Institutionen sind typische Beispiele für Nutzer von SQL Server Enterprise, da sie sowohl die erweiterten technischen Fähigkeiten als auch die Lizenzfreiheit benötigen, um Tausende von Benutzern zuverlässig zu bedienen.

SQL Server 2022: Lizenzierung ohne Überraschungen

Die neueste verfügbare Version, SQL Server 2022, hat keine Änderungen an den Lizenzmodellen eingeführt. Die Editionen Standard und Enterprise folgen weiterhin den bereits beschriebenen Regeln: Standard kann entweder pro Kern oder per Server+CAL lizenziert werden, und Enterprise ausschließlich pro Kern. Mit anderen Worten: Alles, was erklärt wurde, gilt gleichermaßen für SQL Server 2022.

Häufige Lizenzierungsfehler, die Sie vermeiden sollten

Auch wenn die Regeln klar sind, ist es in der Praxis leicht, Fehler bei der Lizenzierung von SQL Server zu machen. Hier sind einige der typischsten Fehler, die wir im Laufe der Jahre beobachtet haben und die es zu vermeiden gilt:

  • Denken, dass Lizenzen in 2-Kern-Paketen eine andere oder eingeschränkte Edition von SQL Server sind: Es gibt die Verkaufsvariante "SQL Server 2-Core", und manche nehmen fälschlicherweise an, dass es sich um eine Softwarevariante mit weniger Funktionen handelt. In Wirklichkeit ist es kein anderes Produkt; es ist lediglich die Art, wie die Kernlizenzierung vermarktet wird (jedes Paket deckt 2 Kerne ab). Der installierte SQL Server ist derselbe (Standard oder Enterprise) mit allen Funktionen.
  • Nicht alle physischen Kerne des Servers lizenzieren: Im Kernlizenzmodell müssen alle physischen Kerne des Servers lizenziert werden (mit mindestens 4 pro physischem Prozessor, auch wenn er weniger hat). Wenn nicht alle vorhandenen Kerne abgedeckt sind, ist der Server unterlizenziert und somit nicht konform.
  • Server + CAL wählen, nur weil es anfangs günstiger erscheint: Zu Beginn kann der Kauf einer Standard-Serverlizenz und einiger CALs weniger kosten als die Kernlizenzierung. Wenn die Benutzerzahl jedoch steigt, hört dies schnell auf, die günstigere Option zu sein. Oft wäre es ab einigen Dutzend Benutzern billiger (und einfacher) gewesen, von Anfang an Kernlizenzen zu wählen.
  • Nicht genügend CALs für alle Benutzer erwerben: Ein häufiger Fehler ist die Annahme, dass Benutzer, die sich selten verbinden (oder Dienstkonten), keine CAL benötigen. Das ist falsch: jeder Zugriff, so gelegentlich er auch sein mag, erfordert seine CAL. Das Auslassen von Lizenzen für bestimmte Benutzer bringt das Unternehmen in eine Situation der Nichtkonformität und setzt es bei einer Prüfung Sanktionen aus.
  • Die Lizenzierungsregeln in der Cloud ignorieren: Die Migration von SQL Server in virtuelle Maschinen in der Cloud (Azure, AWS oder andere) hebt die Verpflichtung zur korrekten Lizenzierung nicht auf. Wenn Sie Ihre eigenen Lizenzen in die Cloud bringen (BYOL-Modell), müssen Sie alle zugewiesenen physischen Kerne für diese Instanzen lizenzieren – genauso wie bei einem lokalen Server. Nur bei vollständig verwalteten Datenbankdiensten (bei denen der Anbieter die Lizenz bereits im Preis einschließt) entfällt der separate Lizenzkauf.

Tipp

Überprüfen Sie stets die tatsächliche Anzahl der physischen Kerne, die Ihrem Server zugewiesen sind (oder die vCPUs, die physischen Kernen entsprechen), und stellen Sie sicher, dass Sie für alle Lizenzen haben. Verlassen Sie sich nicht nur auf die logischen Threads, die das Betriebssystem anzeigt; prüfen Sie die Hardware- oder Hostkonfiguration, um zu wissen, wie viele physische Kerne Sie tatsächlich verwenden.

Praktische Beispiele für die Kernlizenzierung

Um zu veranschaulichen, wie die Regeln angewendet werden, finden Sie nachfolgend drei konkrete Szenarien:

  • Beispiel 1: Server mit 2 physischen Prozessoren mit jeweils 4 Kernen (insgesamt 8 Kerne). Alle Kerne müssen lizenziert werden, was 4 SQL-Server-Lizenzen entspricht (jede Lizenz deckt 2 Kerne ab).
  • Beispiel 2: 1 physischer Server mit 3 virtuellen Maschinen; jede VM hat 2 vCPUs zugewiesen. Für die Lizenzierung benötigt jede VM mindestens 4 Kerne. Insgesamt: 3 VMs × 4 Kerne = 12 zu lizenzierende Kerne, entsprechend 6 Lizenzen zu 2 Kernen.
  • Beispiel 3: Server mit 4 physischen CPUs mit jeweils 5 Kernen (insgesamt 20 Kerne). Alle 20 Kerne müssen lizenziert werden, also sind 10 Lizenzen zu je 2 Kernen erforderlich.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Zum Schluss sind hier die wichtigsten Punkte zu den SQL-Server-Lizenzmodellen aufgeführt:

  • Das Modell Server + CAL ist für kleine Organisationen mit einer stabilen und überschaubaren Benutzeranzahl am vorteilhaftesten. Es ermöglicht die Minimierung der Kosten, da nur für die Benutzer oder Geräte gezahlt wird, die tatsächlich auf den Server zugreifen.
  • Im Modell Server + CAL benötigt jeder Benutzer oder jedes Clientgerät eine CAL. Es spielt keine Rolle, ob die Nutzung intensiv oder gelegentlich ist: jeder Zugriff auf den SQL Server muss durch eine Zugriffslizenz abgedeckt sein.
  • Die Kernlizenzierung bietet maximale Skalierbarkeit und Flexibilität, da sie die Anzahl der Benutzer nicht begrenzt und keine Zugriffslizenzen erfordert. Sie ist die empfohlene Option für Umgebungen mit vielen Clients oder unvorhersehbarem Wachstum sowie für öffentlich zugängliche Dienste.
  • Im Kernlizenzmodell müssen alle physischen Kerne des SQL Servers lizenziert werden (mit einem Minimum von 4 pro Server). Selbst wenn die Hardware weniger als 4 Kerne hat, müssen dennoch 4 Lizenzen erworben werden, um die Mindestanforderung zu erfüllen.
  • Fazit...

    Das richtige Verständnis und die richtige Wahl des SQL-Server-Lizenzmodells sind entscheidend, um die Softwareinvestition zu optimieren und Compliance-Probleme zu vermeiden. Bevor Sie eine Entscheidung treffen, analysieren Sie sorgfältig die aktuelle Größe Ihrer Benutzerbasis, ihr mögliches Wachstum und die Kritikalität Ihrer Anwendungen. Wenn Sie Zweifel haben, ist es sinnvoll, Spezialisten für Softwarelizenzen oder Ihren Microsoft-Anbieter zu konsultieren, um Beratung zu erhalten. So stellen Sie sicher, dass Ihre Organisation die Vorschriften einhält und gleichzeitig die kostengünstigste Lösung für Ihre Umgebung erhält.